zurückTorsten Fischer weiß, wovon er spricht. Und worauf er durch die Gegend zischt. Der Freiberger hat sich erst einen Jugendtraum erfüllt, dann noch einen und dann noch einen. Heute ist Torsten stolzer Besitzer von über 20 seltenen Diamant-Fahrrädern und präsentiert sie auf seiner eigenen Website. Ein Bericht über einen leidenschaftlichen Fahrrad-Sammler, seine besonderen Schätze und Erfahrungen mit Diamant-Modellen.
Der Weg eines Diamantikers
Torsten hat sich ausschließlich auf Diamant-Fahrräder spezialisiert. Im Gespräch erzählt er uns, wie in seiner Jugend alles begann. Seine Eltern schenkten ihm ein Sportrad von Diamant zum Geburtstag – und sein an Diamant-Fahrrädern war geweckt. Torsten schwelgt in Erinnerungen und erzählt: «Ich begann das Rad nach Herzenslust zu ‘pimpen’. Ich erweiterte es um einen Tacho und eine Favorit-Schaltung und tauschte den Sattel gegen einen Rennsattel aus».
Heute existiert sein erstes Diamantrad nicht mehr in seiner ursprünglichen Form. «Mir wurden damals Teile auf dem Schulhof gestohlen – inklusive Fahrradsattel! Deshalb musste ich den ganzen Weg im Stehen nach Hause radeln». Doch das hinderte ihn nicht daran, seine Leidenschaft für Diamant weiterzuverfolgen.
Verschlissene Fahrradteile müssen nicht das Ende Deiner Radfahrer-Fahrrad-Beziehung bedeuten. Einzelteile können auch einfach ausgetauscht werden. Wie? Unsere bilderreiche Anleitung im Diamantrad-Blog erklärt Dir, wie Du zum Beispiel ein Diamant-Rennrad restaurieren kannst.Eine Passion entflammt
Vor etwa zehn Jahren konnte sich Torsten seinen Jugendtraum erfüllen und ein Diamantrad aus den 80er Jahren erwerben. Doch dabei blieb es nicht. Mittlerweile umfasst seine Fahrradsammlung über 20 Modelle. Das älteste Rad, ein Modell 47, stammt aus dem Jahr 1924 und wurde damals mit Holzfelgen ausgestattet – eine Innovation, die versuchte, in der Weltwirtschaftskrise aus der Not eine Tugend zu machen. «Von diesem Modell wurden nur etwa 5.000 Stück produziert», sagt Torsten stolz mit viel Stolz auf seine Rarität.
Torsten hat einige solche Highlights in seiner Sammlung, darunter das Modell 67 und Räder aus der Vorkriegszeit der 20er und 30er Jahre. Ein absolutes Lieblingsrad hat er aber nicht. Er betont, dass jedes Rad auf seine eigene Art schön ist und eine eigene Geschichte erzählt.
Faszination für Farben und Dekore der 70er Jahre
Torsten faszinieren vor allem die Farben und Dekore der 70er Jahre. Dabei spielen Kratzer, abgenutzte Sättel und Patina für ihn keine Rolle. Er legt vielmehr Wert darauf, dass der Originallack erhalten bleibt. Gerade deshalb hat jedes Rad in seiner Sammlung seinen ganz eigenen Charme und erzählt von vergangenen bewegten Zeiten.
Besondere Erlebnisse auf zwei Rädern
Auf die Frage nach einem aufregenden Erlebnis mit einem seiner Räder berichtet Torsten von der jährlichen Diamant- Radtour am Reformationstag. Dahinter steht eine bis heute lebendige Gemeinschaft von traditionellen Diamantikern, die sich privat organisiert haben. Die rund 85 Kilometer lange Strecke führt von Dresden über Freiberg nach Chemnitz. «Die Tour macht viel Spaß und endet jedes Mal mit einem geselligen Beisammensein. Ausserdem nehme ich gern mit meinen Rädern an den Diamant- Treffen teil», sagt Torsten. Dort kommt er mit Interessierten ins Gespräch und kann sich austauschen. «Das ist fast wie ein Familientreffen”, so Torsten.
Ein Ausgleich zum Büroalltag
Als Fahrradsammler und Diamantiker hat sich für Torsten in den letzten Jahren eine kleine Liebhaberei zu einer großen Leidenschaft entwickelt. «Es bietet mir den perfekten Ausgleich zu meinem Büroalltag». Ob auf der Suche nach neuen Schätzen, beim Restaurieren in der Werkstatt oder bei Ausfahrten – Torsten liebt es sich mit den Diamanträdern zu beschäftigen.
Er betreibt auch eine eigene Website: diamantrennradkult.de. Darauf findet man eine Liste mit allen Rädern, ein Gästebuch und auch nützliche Tipps zur Entlackung und Identifizierung des Baujahres der Räder. «Damit möchte ich auch andere Menschen für dieses Hobby begeistern», erklärt Torsten. Und selbst, wenn sein Fokus auf Rennrädern liegt, findet man in seinem Sammelsurium doch auch andere Modelle wie beispielsweise das 26-Zoll-Herrenfahrrad. «Das hat genauso einen Platz verdient, wie die Rennräder. Es gibt noch einige andere Modelle in meiner Sammlung, die unbedingt zeigenswert sind, obwohl sie nicht unter die Rubrik Rennrad fallen».
Torsten hat damit einen wahren Treffpunkt für Fahrrad-Liebhaber geschaffen. Er hält mit seinem Engagement die faszinierende Welt der Diamant-Fahrräder am Leben und inspiriert neue Generationen von Enthusiasten. Dafür danken wir ihm.
Weiterführende Informationen zu Torsten Fischer
- Torsten Fischers Website diamantrennradkult.de
