Am 1. Februar 1911 wurde der Kopf über einem Fahrradlenker als Warenzeichen eingetragen. 2021 sind wir also schon 110 Jahre lang die Marke mit Köpfchen, doch auch Traditionen wollen mit der Zeit gehen. Am 24.12. haben wir deshalb unser „neues“ Logo erstmals in der Öffentlichkeit präsentiert. Seitdem setzen wir es auf der Webseite, in Social Media und auf allen neuen Marketing-Materialien ein. Hier siehst du die alte und die neue Version des Logos nebeneinander.
So viel hat sich gar nicht verändert. Die Änderungen sind klein, aber wichtig. Noch am auffälligsten ist vielleicht die Frisur. Wir wollten dir gerne erklären, was genau passiert ist und warum.
Auch Wandel hat Tradition
Ein Logo-Wechsel ist immer schwer. Nicht immer teilt die Öffentlichkeit die eigene Wahrnehmung des Logos. Das kann zu Protest führen, wie noch vor kurzem das (alte) neue Logo von Burger King. Für Traditionsmarken ist es nochmal eine Herausforderung: Logos sind dann oft historisch gewachsen. Ein radikaler Wechsel kann dann funktionieren und macht Sinn, wenn sich die Marke wirklich wesentlich verändert hat. Logos nutzen aber nicht nur der Identifikation von Produkten, sondern stiften für viele Menschen auch Identität. Sie verbinden eigene Erinnerungen damit und finden sich darin wieder. Das ist übrigens besonders ausgeprägt bei solchen Logos, die menschliche Elemente verwenden. Zum Beispiel ein Gesicht.
Wie sich unser Logo schon verändert hat
Das Logo von Diamant hat sich in der Vergangenheit regelmäßig weiter entwickelt. Es war nicht immer der kursive Schriftzug, aber mit dem wird Diamant heute besonders stark identifiziert. Gerade in der Anfangszeit gab es scheinbar keine klaren Regeln. Mitunter wechselte der Stil innerhalb eines Jahres von Kampagne zu Kampagne, nutzt mal mehr Schnörkel und mal mehr Sachlichkeit. Sicher wird auch eine Rolle gespielt haben, was das Material zugelassen hat, auf dem das Logo abgebildet wurde. Wir können aber anhand von Plakaten bis in die 1920er zurückverfolgen, dass auch der Schriftzug mit dem geschwungenen D eingesetzt wurde. In der Folge gab es immer wieder Variationen und Alternativen. Die Grundform blieb bis heute erhalten.
Das haben wir geändert
100 Jahre sind eine lange Zeit. Aus unserer langen Erfahrung wächst unsere Kompetenz. Wir wollen nicht mit der Vergangenheit brechen – im Gegenteil. Wir müssen deshalb nicht von Grund auf neu denken. Wir haben aber gesehen, dass unser altes Logo immer noch handwerkliche Schwächen mit sich trägt. Sie sind Ausdruck ihrer Zeit, so wie es die handwerklichen Fähigkeiten waren, mit denen unsere Fahrräder entstanden. Heute fertigen wir moderner und mit mehr Wissen über das Fahrradhandwerk, also darf auch das Logo moderner werden. Die Buchstaben haben jetzt konsistente Proportionen und Schwünge. Das D war vorher ziemlich groß und etwas unförmig. Die genaue Form hat sich mit dem Geschmack der Zeit auch immer mal wieder leicht verändert. Wenn D und Köpfchen zusammen auftreten, war da aber immer ein Konflikt darum, wer die Hauptrolle spielt. Hier haben wir eine Entscheidung getroffen, ohne das D seiner Identität zu berauben. Das D behält seinen Retro-Charakter, ist aber in Form und Größe kein Fremdkörper mehr, der in Konkurrenz zum Köpfchen treten würde – trotzdem bleibt es auch eigenständig unverkannbar ein Diamant-D. Der Querstrich am t zeigt nun nach oben statt nach unten: statt einem etwas traurigen Schmollmund drückt das t unsere Freude für das Rad so viel besser aus. Und das ist schon alles.
Warum sieht das Logo am Rad anders aus?
Dieser geschwungene Schriftzug tritt bei uns am Fahrrad gar nicht so prominent auf. Abseits vom Steuerkopfschild setzen wir ihn nur am Topas und am Juna+ ein. Alle anderen Räder verwendeten zuletzt bis Juli 2020 eine Blockschrift und eine sehr feine Kursivschrift. Seit Juli 2020 nutzen wir ausschließlich die Blockschrift, die wir ebenfalls ganz leicht korrigiert haben, damit sie an Rahmen mit sehr unterschiedlichen Rohrdurchmessern gut aussieht.
An Fahrrädern ist die Schrift am Rahmenrohr immer ein dekoratives Element. Sie entspricht fast nie exakt dem Logo der Marke. Das war auch bei Diamant der Fall. Weil sie so sichtbar ist, ändert sich die Schrift am Rahmen häufiger, damit die Fahrräder möglichst modern aussehen (oder eben bewusst nicht). In den 70ern zum Beispiel nahm der Schriftzug eine Zeit lang eine Form, die auch sehr gut an eine Rakete gepasst hätte. Damals war die Welt besonders stolz auf ihre Astro- bzw. Kosmonauten.
Das Köpfchen bleibt
Das Köpfchen gehört seit 1911 zu uns. Also: ganz genau seit 100 Jahren. Das muss man sich auch mal vorstellen: Erst 1910 tritt ein ehemaliger Reisevertreter als neuer Reklamechef ins Unternehmen ein. Mit viel Energie bringt er die Nevoigt-Brüder dazu, ihren Widerstand gegen aktive Werbung aufzugeben. Er gründet ein Rennsportteam und keine zwei Jahre später wird sein Gesicht als jenes der Marke offiziell eingetragen. Über die Zeit erging es dem Logo ein wenig wie Benjamin Button, denn das Köpfchen wurde immer jünger. Heute ist aus dem einstigen Abbild von Albrecht Spremberg ein junger Charakterkopf geworden. Das Köpfchen ist unsere Ikone. Ein Logo wie dieses ist in der ganzen Branche einzigartig. Wir werden dessen menschlichen Charakter weiter stark in den Vordergrund stellen.
Wusstest du schon, dass die prägenden Elemente eine Anspielung aufs Fahrrad sind? Der Mund ist ein Lenker, die Nase ein Sattel und die Augen sollen historische Reifen mit hellen Seitenwänden symbolisieren.
Ein Haarschnitt war aber mal fällig. Auch die Nase und die Ohren haben wir leicht angepasst. Außerdem werden wir das Köpfchen auf dunklen Hintergründen jetzt anders verwenden. Wir hatten immer wieder das Gefühl, dass unser Köpfchen ein wenig unangenehm stieren würde, weil die weißen Augen auf dunklem Hintergrund zu sehr hervortraten. Deswegen setzen wir nun sinnbildlich so etwas wie eine Oblate ein, um den Kontrast abzuschwächen.
Bewegt seit 1885
Eins unterstreichen wir nochmal: das neue Logo schreibt unsere Geschichte fort, statt mit ihr zu brechen. Diamant bewegt seit 1885. An unserem Motto ändern wir nichts und auch nichts an unserem Verständnis, was das eigentlich heißt. Hier kannst du mehr über unser Selbstverständnis lernen: