Anna Reusch ist Marken-Botschafterin für das neue Diamant 139. Sie gibt einem Kollektionsrad von uns zum ersten Mal in der Geschichte einen eigenen Sound. Anna ist außerdem eine der erfolgreichsten DJanes Deutschlands. In diesem Interview spricht sie nicht nur über das Leben hinter den Decks, sondern auch über ihren Alltag auf dem Pferdehof und was Fahrradfahren und Musik gemeinsam haben.
DAS INTERVIEW MIT DER DEUTSCHEN STAR-DJANE
Hi Anna, vielen ist dein Name sicherlich aus der Techno-Szene bekannt. Aber wer steckt wirklich hinter Anna?
Man hat mir schon viele Fragen gestellt, aber diese tatsächlich noch nie. Ich bin jemand, dem es sehr schwerfällt, sich selbst zu beschreiben. Aber… ich mag das Leben unkompliziert, bin sehr professionell oder nüchtern und folge trotzdem immer meinem Bauchgefühl. Dabei ist mein Glas immer halb voll und nicht halb leer.
Dein Weg zur elektronischen Musik interessiert uns brennend. Stimmt die Klubgeschichte mit dem DJ, der dir aus dem Nichts seine Kopfhörer in die Hand drückte und damit die Bühne überließ?
Genau so war es. Der DJ, ein damaliger Freund, ging auf die Toilette und drückte mir die Beschallung aufs Auge, um den nächsten Übergang zu machen. Er kam nach kurzer Zeit wieder, weil es nur ein Spaß seinerseits war. Aber schon am Wochenende darauf bekam ich vor der Kluböffnung meine erste Lehrstunde an den Plattenspielern.
Wie lange hat es gedauert, bis du von der Musik leben konntest?
Ewig. Als ich anfing, war ich gerade mal 15 Jahre alt und dementsprechend grün hinter den Ohren. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was alles zu einem Vollzeitjob als DJane gehört. Die meisten werden jetzt schmunzeln, aber jedes Wochenende ein bis zwei Mal die Nacht zum Tag zu machen, auf Knopfdruck eine gute Stimmung zu verbreiten – selbst nach acht Stunden im Auto (Ich fahre meistens selbst), Zug oder Flieger – habe ich mir damals leichter vorgestellt. Darüber hinaus möchte man für jede Umgebung musikalisch gewappnet und am Puls der Zeit sein. Das erfordert viel Disziplin sowie Beharrlichkeit. Natürlich ist es einer der spannendsten Berufe überhaupt, aber es ist wie beim Fußballer oder Popstar: Ohne Fleiß keinen Preis. Ich habe damals neben meinem Studium gemodelt, was mich perfekt auf das DJ-Leben vorbereitet hat. Denn auch in diesem Job reist man viel und muss auf Knopfdruck gute Laune verbreiten – oder zumindest danach aussehen. Das Modeln habe ich an den Nagel gehängt, als ich mit dem Auflegen so um 2015 rum erfolgreich wurde und ich davon leben konnte.
Wie würdest du deine Musik beschreiben, und was macht sie deiner Meinung nach besonders?
Elektronische Musik ist neutral – meistens. Das heißt, es wird einem, anders als bei Liedern mit Gesang, kein Thema vorgegeben. Schon früher waren Techno-Clubs Safe Spaces. Jeder kann sein, was man möchte, anziehen, was man möchte, sich bewegen, wie man möchte. Genau das soll meine Musik verkörpern. Wobei ich in den letzten Jahren meinen Fokus auf sehr treibenden Gute-Laune-Techno gelegt habe. Ich tanze und feiere selbst unheimlich gerne. Wenn ein Track läuft, wippe ich automatisch mit. Die meisten Zuhörer:innen beschreiben meine Sets und mich als sehr energetisch.
Aufgrund deiner Karriere würde man annehmen, dass du ein hippes Leben im Herzen einer europäischen Metropole führst. Doch in Wirklichkeit lebst du relativ zurückgezogen auf einem Hof in Dänemark. Ist das deine Art, dem stressigen Tour-Leben zu entfliehen?
Auf jeden Fall. Ich habe fast jedes Wochenende Halligalli, sogar mehrfach! Müsste ich dazu noch unter der Woche eine pulsierende Großstadt ertragen, würde ich sicher vor die Hunde gehen. Darüber hinaus hilft mir die Abgeschiedenheit, Dinge besser zu reflektieren sowie relativieren. In Städten ist man so reizüberflutet und nimmt die kleinen Besonderheiten anders oder weniger wahr. Konsum gehört zum Alltag, sich davon Distanz zu verschaffen, nimmt mir unheimlich den Stress aus dem Leben. Wenn man dann das Ganze noch mit Dänemark ergänzt, bekommt man Entschleunigung par excellence.
Wie dürfen wir uns deinen Alltag vorstellen?
Ich stehe unter der Woche gegen 8 Uhr auf, gehe mit den Hunden in den Stall und füttere die Pferde. Sobald sie fertig sind, lasse ich sie auf die Koppel. Danach geht es wieder zurück ins Haus zum Frühstück. Meine heiligste und wichtigste Mahlzeit am Tag. Danach werden meistens E-Mails abgearbeitet, Promos gehört, Buchhaltung oder Reiseplanung gemacht sowie manchmal mehrfach am Tag mit meiner Agentin telefoniert. Am Nachmittag steht dann die Stallarbeit an sowie der Umbau beziehungsweise die Renovierung des Hofes. Couch-Tage gibt es tatsächlich nur, wenn ich krank bin. Sobald es auf Tour geht, schlafe ich aus (so gut es geht), frühstücke natürlich und packe dann meinen Koffer. Danach düse ich mit meinem Auto entweder Richtung Flughafen, Bahnhof oder zum Gig.
Wie viele Konzerte spielst du pro Jahr? Und wie kriegst du das mit der Farm unter einen Hut?
Ich habe 2023 um die 90 Gigs gespielt. Wenn ich weg bin, kümmert sich entweder die Familie oder meine beiden tollen Aushilfen um die Fellnasen.
In einem Interview mit dem Faze-Mag hast du erwähnt, dass du oft Kooperationsanfragen erhältst, diese aber meistens ablehnst. Bis auf The North Face, dort bist du Brand Ambassador. Und seit diesem Jahr zählt auch Diamant dazu. Welche Ehre! Warum Diamant?
Weil ich die Idee hinter dem Kollektionsrad 139 total klasse finde, ebenso das Unternehmen inklusive seiner Historie. Ich würde nie eine Kooperation eingehen, hinter der ich nicht voll und ganz stehe.
Wir haben die Bereicherung durch deine Zusammenarbeit bereits persönlich erleben dürfen. Es erfüllt uns mit Freude, Botschafterinnen oder Botschafter im Boot zu haben, die eine authentische Verbindung zu unserer Marke haben.
Im Takt der blauen Stunde – so lautet unser Leitmotiv für das Kollektionsrad 139. Das ist die Zeit, in der die Sonne auf- und untergeht. So kamen wir auf Musik und dich. Was haben Musik und Radfahren für dich gemeinsam?
Sie bringen einen in gute Stimmung oder blasen auch mal den Kopf frei.
Gibst du uns einen Einblick in deine Fahrrad-Playlist?
Die ist ganz bunt gemischt. Vorwiegend höre ich Gute-Laune-Garanten aus den 80ern, 90ern oder 2000er: Low Rider von War, All the small things von Blink 182, Song 2 von Blur, Jamiroquai, You get what you give von New Radicals, Lily Allen…
Gewinnspiel & Fahrrad-Playlists von Anna Reusch (Dieses Gewinnspiel ist abgelaufen)
Anna Reusch stellt uns bis zum Festival-Sommer jeden Monat eine exklusive Playlist zur Verfügung – von Techno über Pop bis hin zu Rock. Speichere dir jetzt deine Lieblings-Playlist ab oder erstelle deine eigene und gewinne mit etwas Glück das neue Kollektionsrad 139.
Für den Clip zum Diamant 139 hast du die Musik produziert. Kannst du uns mehr über diesen speziellen Track erzählen?
Der Song „One-Three-Nine ist der Takt der blauen Stunde“ beginnt als Ambient, was für mich ungewohnt zu produzieren war. Deswegen habe ich mir auch eine erfahrene Hilfe zur Seite geholt. Später entwickelt er sich zu einem Hands-Up-Lets-Dance-Track. Genau diese Reise finde ich toll. Man kann mit Musik so viel Emotionen transportieren und ihr Tiefe verleihen. Stellt euch mal die Frage, ob Filme wie “Fluch der Karibik” oder “Interstellar” ohne Filmmusik so eine Gänsehaut erzeugt hätten. Ich hatte jedenfalls sehr viel Freude daran, mich an Filmmusik zu versuchen.
Wirst du den Song zum 139 auch mal auf einem Festival auflegen?
Natürlich, ich habe deswegen extra noch eine Club-Version gemacht.
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Weitere InformationenIm Video zum 139 fährst du mit der Bahn und dem Rad ans Festival. Wir werden dich noch challengen, das in diesem Jahr auch einmal in echt umzusetzen. Hast du Bock darauf?
Na klar! Aber bitte nicht im Gebirge.
Du bist seit Herbst 2023 die allererste Besitzerin eines 139. Was gefällt dir besonders gut an diesem Rad? Und fährst du jetzt mehr Fahrrad als vorher?
Ich war total stolz, als ich es abholen durfte. Seitdem steht es im Hausflur omnipräsent und wird jeden Tag angelächelt, aber nicht gefahren. Was daran liegt, dass es, seit ich das Rad hier habe, entweder regnet oder schneit. Wenn die Hunde mal wieder zum Nachbarn ausbüxen, radle ich mit meinem alten Fahrrad hinüber, weil mir das 139 einfach zu schade ist. Aber der Frühling kommt! Besonders gut an diesem Rad gefällt mir, dass es farblich mal ganz was anderes ist und generell so hochwertig.
So sieht eine ehrliche Antwort aus. Wir werden hier nach etwas mehr Sonnenschein noch einmal nachfragen, wie oft du das Rad bewegst. 😉