Das Recyclingkonzept für E-Bike-Akkus ist erst am Anfang, aber dennoch wichtig. Durch fachgerechtes Recycling werden Ressourcen geschont und wertvolle Stoffe gelangen wieder zurück in den Rohstoffkreislauf.

Wir zeigen dir, worauf du beim Entsorgen deines Fahrrad-Akkus achten musst, wo du ihn abgeben kannst und was danach mit ihnen passiert.

 

Inhaltsverzeichnis

Warum ein E-Bike-Akku nicht in den Hausmüll gehört

Elektrogeräte wie E-Bike-Akkus entsorgt man nicht über den Hausabfall oder den Metallschrott. So würden sie auf Mülldeponien landen, wo sie die Umwelt nachhaltig schädigen. Der Fahrradfachhändler, andere Händler, die E-Bikes verkaufen, sowie Wertstoffhöfe nehmen alte Fahrrad-Akkus zurück.

Wo und wie kann ich meinen alten E-Bike-Akku entsorgen?

Egal, wie und egal wann: Eines Tages wird dein E-Bike-Akku seinen letzten Ladezyklus durchmachen. An dieser Stelle kommt dann die Frage auf, wie du ihn umweltgerecht entsorgst.

Gemäß den europäischen Richtlinien 2012/19/EU und 2006/66/EG müssen nicht mehr gebrauchsfähige Elektrogeräte oder defekte oder verbrauchte Akkus/Batterien getrennt gesammelt und einer umweltgerechten Wiederverwendung zugeführt werden. Das bedeutet: Vertreiber von Industriebatterien nehmen ausgediente Akkus von Elektrorädern und Pedelecs kostenfrei zurück. Darunter fallen autorisierte Fahrradhändler, aber auch Supermärkte, sofern sie E-Bikes verkaufen. Durch das „Gemeinsame Rücknahmesystem Batterien“, kurz GPRS, gelangen wertvolle Stoffe zurück in den Rohstoffkreislauf. Das schont unsere Ressourcen. Befindet sich in deiner Nähe kein Händler, der alte E-Bike-Akkus annimmt, wende dich an kommunale Sammelstellen wie den Wertstoffhof. Dort kannst du diese in der Regel ebenfalls kostenlos entsorgen.

Wichtig: Du musst den E-Bike-Akku nicht dort abgeben, wo du ihn auch gekauft hast.

Wann ist es Zeit, meinen E-Bike-Akku zu entsorgen?

E-Bike-Akkus können einige Hundert Zyklen (Lade-/Entladevorgänge) aushalten. Je nach Nutzung kann es also sein, dass du ihn nur alle paar Jahre wechseln musst. Es ist Zeit für einen Austausch, wenn dein Akku anfängt, schwächer zu werden oder du ihn häufig aufladen musst. Nach jeglichen (mechanischen) Beschädigungen solltest du deinen Fahrrad-Akku ebenfalls entsorgen.

Fasse stark beschädigte Akkus nicht mit bloßen Händen an, da Elektrolyt austreten und zu Hautreizungen führen kann. Wenn du dir unsicher bist, ob dein Akku defekt ist, empfehlen wir dir, sofort einen Fachhändler aufzusuchen. Unsere Händlersuche hilft dir, einen Fachhändler in deiner Nähe zu finden.

Was passiert mit alten Fahrrad-Akkus?

Für das Recycling von E-Bike-Akkus gibt es zwei Verfahren: das sogenannte hydrometallurgische und das pyrometallurgische.

  • ● Beim hydrometallurgischen Verfahren geht es zunächst um das Äußere der Akkus, das häufig aus Aluminium oder Kunststoff besteht. Die Stoffe werden dem normalen Recycling dieser Materialien zugeführt. Für die Akkuzellen selbst geht es in einen Schredder. Dabei entsteht ein Pulver, aus dem sich Batterierohstoffe wie Nickel, Kupfer und Kobalt zurückgewinnen lassen.
  • ● Beim pyrometallurgischen Verfahren entsteht kein Pulver. Stattdessen werden die Akkuzellen geschmolzen. Dadurch lässt sich ebenfalls Kobalt, Kupfer und Nickel gewinnen. Dieses Verfahren ist allerdings wesentlich energieintensiver.

Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, den Anteil an recyceltem Kobalt und Lithium zu erhöhen. Beides sind Problemstoffe, weil sie oft mit enormem Ressourcenverbrauch abgebaut oder gewonnen werden. Auch eine saubere, ethisch vertretbare Produktion ist nicht immer gewährleistet. Deshalb ist das umweltgerechte Entsorgen von (E-Bike-)Akkus so wichtig.

Ist für E-Bike-Akkus auch ein “Second-Life-Use” denkbar?

Alte Akkus von E-Autos beispielsweise kommen auch als Zwischenspeicher bei der Stromproduktion zum Einsatz. Bei den kleinen E-Bike-Akkus lohnt sich das aktuell (noch?) nicht. Die Fachwelt diskutiert aber immer wieder über ähnliche Konzepte und weitere Verwendungsmöglichkeiten.

Das interessiert dich vielleicht auch:
Zu Fahrrad-Akkus erreichen uns immer wieder Fragen. Die wichtigsten Themen rund um den Umgang damit haben wir in unserem E-Bike-Akku FAQ gesammelt. Dort findest du Hinweise zu Reichweite, Pflege, Entsorgung und vielem mehr.

Belasten E-Bike-Akkus die Umwelt?

Der ökologische Schwachpunkt der E-Mobilität ist der Akku. Darüber lässt sich nicht streiten. Lithium-Ionen-Akkus enthalten unter anderem Kobalt, Nickel, Kupfer und Aluminium. Deren Abbau geht mit Belastungen für die Umwelt einher. Um die Frage also kurz zu beantworten: Ja, E-Bike-Akkus belasten die Umwelt. Trotzdem können E-Bikes im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Fazit: Wie entsorge ich E-Bike-Akkus?

Das Entsorgen von E-Bike-Akkus ist für dich ganz einfach über Händler oder den Wertstoffhof möglich – kostenlos. Alle unsere Händler, die E-Bikes verkaufen, sind verpflichtet alte Akkus zurückzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, von welchem Hersteller das E-Bike oder Akku sind. Keinesfalls gehört ein alter Akku in den Haus- oder Sondermüll. Noch einfacher kannst du der Umwelt keinen Gefallen tun – außer natürlich möglichst viel Fahrrad zu fahren.

Weiterführende Informationen zur Entsorgung alter Fahrrad-Akkus