Wer Lust auf Fahrradtouren hat, ist in Brandenburg immer richtig – vor allem im Potsdamer Umland. Gerade im Frühling ist die Fahrradstrecke von Potsdam nach Werder einen Ausflug wert. Sie führt direkt zu einem der beliebtesten Volksfeste in Deutschland, dem Baumblütenfest in Werder an der Havel. Vom Potsdamer Hauptbahnhof am Schwielowsee vorbei bis in die wunderschöne historische Altstadt von Werder – Wir zeigen dir eine der schönsten Etappen des Havelradwegs.

Im Juni 2020 waren wir für unser Foto-Shooting mit den E-Bikes Zing+ und Zouma Deluxe+ selbst vor Ort. Wir lassen unsere eigenen Tipps hier mit einfließen. Mit anderen Orten, an denen wir fotografiert haben, werden wir uns in ähnlichen Beiträgen beschäftigen. Dies ist der Auftakt zu einer neuen Kategorie auf unserem Blog: Diamant auf Reise.

Inhaltsverzeichnis

Der Havelradweg von Potsdam nach Werder

Der Havelradweg ist ein 371 Kilometer langer Radfernweg. Er beginnt in Waren (Müritz) und startet mit einer Etappe durch den Müritzer Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern, führt dann nach Süden bis Berlin und Potsdam und anschließend beinahe wieder zurück zum Ursprungsort bis nach Wittenberge an der Elbe – nur 94km von der Quelle entfernt.
Der Teilabschnitt des Havelradwegs, den wir fahren, beginnt in Potsdam am Bahnhof und endet etwa 30 Kilometer weiter in Werder/Havel. Eine Strecke, die wir mit den E-Bikes Zing+ und Zouma Deluxe+  problemlos durchfahren können. Sie führt entlang der Havel, die sich hier zu großen Seen ausweitet, durch eine relativ flache und idyllische Landschaft. Die Eiszeit hat hier perfekte Bedingungen für das Radfahren geschaffen.

Brandenburg ist nicht immer sonnig, aber so wenig Niederschlag fällt sonst nirgends in Deutschland. Aber keine Sorge: Die Radwege sind meist asphaltiert; auch bei durchwachsenem Wetter mindert märkischer Sand den Fahrspaß nicht.

Erster Abschnitt: Von Potsdam in die Pirschheide

Unsere erste Etappe des Havelradwegs ist die Strecke von Potsdam zum Templiner See. Wir starten nur wenige Meter entfernt vom Potsdamer Hauptbahnhof am Alten Markt (übrigens: Die Fahrradmitnahme in den Bahnen in Brandenburg ist mit einer separaten  Fahrradtageskarte des VBB für 6 Euro problemlos möglich).

Potsdam gilt vielen als die schönste Landeshauptstadt Deutschlands. Kaum gestartet, fahren wir schon an den ersten Sehenswürdigkeiten vorbei: Landtag, Lustgarten und Filmmuseum, außerdem das historische Pumpenhau in Gestalt einer Moschee – das stellt das Wasser für die Brunnen von Schloss Sanssouci bereit. Auch spannend, aber das heben wir uns für einen anderen Tag auf. Heute geht es erstmal weiter Richtung Templiner See: Wir halten uns links am Ufer der Havel und finden uns auf Radwegen vorbei am Potsdamer Yachthafen in Richtung Bahnhof Pirschheide. Der Name spricht Bände: Die Pirschheide war ein Jagdgebiet der preußischen Monarchie. Alte Potsdamer wissen auch noch, dass der heruntergekommene Bahnhof von 1961 bis 1990 der Hauptbahnhof von Potsdam war.

Diamant auf Reise Fahrradtour mit dem Zing+ Diamantrad Blog
Mit dem Diamantrad Zing+ durch Brandenburg radeln – Diamantrad Blog

Zweiter Abschnitt: Zu Gast bei Einstein in Caputh

Weiter am Templiner See entlang,  laden die vielen kleinen Strandbuchten zum Baden ein. Besonders im Frühling ist das Wasser erfrischend und von guter Qualität. Nach anhaltend hohen Temperaturen kann im Spätsommer die Blaualge zu blühen beginnen – dann ist das Baden für Allergiker nicht ratsam.

Unsere Strecke überquert den mystischen, urwaldartigen Wentorfgraben, obwohl eine Fahrradstraße hier eine Abkürzung nach Werder erlaubt. Wir wollen aber nach Caputh. Dafür nutzen wir eine Fähre, denn eine Brücke wurde hier nie gebaut. Die Tussy II – so heißt die Fähre tatsächlich –  trägt zu dem Gefühl bei, dass Caputh noch viel vom Charme von früher behalten hat. Auch wenn am Rad nichts kaputt ist, lohnt sich eine Pause bei Kaffee, Kuchen oder Brandenburger Fischspezialitäten im Fährhaus Caputh.

Caputh liegt zwischen Templiner See und Schwielowsee. Wälder und Ufer inspirierten Künstler und spendeten vielen Berlinern naturnahe Erholung. Zu ihnen gehörte auch Albert Einstein, der hier gerne segelte. Sein eigenartiges Holzhaus kann bis heute (mit Einschränkungen) besichtigt werden.

Dritter Abschnitt: Rund um den Schwielowsee in die Alpen

Es geht kürzer, aber wir empfehlen eine Runde um den Schwielowsee. Die Havel selbst fließt nur durch den Nordteil des Sees. Die Runde um seine südliche Spitze braucht 14km extra – immerhin ist der Schwielowsee der größte Havelsee in Brandenburg. Immer wieder mit Blick auf das Ufer und immer wieder leicht bergauf und bergab, wird hier der eiszeitliche Charakter der Landschaft deutlich. An der Südspitze des Sees fahren wir durch Ferch, wo im frühen 20. Jahrhundert eine expressionistische Malerkolonie entstand. Auch zur Abkühlung eignet sich das Strandbad Ferch.

Bis in den nächsten Ort, Petzow, bleiben wir immer auf dem Radweg entlang der Landstraße. In Petzow biegen wir links ab Richtung Yachthafen und gleich vor dem Yachthafen noch einmal nach links. Die Straße macht einen Schlenker nach rechts und begleitet nun den Glindower See, der besonders ruhig und naturbelassen ist. Links der Straße türmen sich die Glindower Alpen auf… zugegeben, man erkennt kaum mehr als einen Hügel, aber innerhalb dieser Alpen finden sich tatsächlich diverse Schluchten.

All dies hat Menschenhand erschaffen, weil sich unter der Oberfläche eigentlich nur der über Jahrhunderte angesammelte Schutt der Ziegelei in Glindow verbirgt. Die Ziegelei lieferte einst das Material für das Wachstum von Berlin, produziert in kleinem Rahmen immer noch, aber ist heute ein Museum für brandenburgische Industriekultur.

Sicherheit bei der Fahrradtour mit Fahrradhelmen Diamantrad BlogEgal ob auf kurzen oder langen Strecken, Mountainbike- oder Stadt-Tour, wir empfehlen dir, immer einen Helm zu tragen. In unserem Fahrradhelm-Ratgeber zeigen wir dir, welche Modelle es gibt und welcher Helm zu dir passt.

Vierter Abschnitt: Das Baumblütenfest in Werder

Jede Reise braucht ein Ende; auf jeder guten Reise ist das Ende nochmal ein Highlight. Wir bewegen uns auf Werder zu und stehen nach exakt 30km auf dem Marktplatz. Einzelne Obstbäume am Wegesrand deuten daraufhin, dass sich westlich von Werder eines der größten Obstanbaugebiete des Landes erstreckt. Auch Wein wird auf dem Wachtelberg im Werderaner Stadtgebiet schon seit Jahrhunderten angebaut – es war lange Zeit das nördlichste Gebiet für zertifizierten Qualitätswein in Deutschland. Wein allerdings entsteht in Werder nicht nur aus Trauben.

In normalen Jahren ist deshalb im Frühjahr in der Insel-Stadt Werder einiges los. Das Baumblütenfest feiert den Obstwein und war bis 2019 das zweitgrößte Volksfest in Deutschland – fast 500.000 Besucher strömten in die brandenburgische Kleinstadt.  Das einwöchige Fest bot Programme für jeden Geschmack: Auftritte verschiedener Künstler, Obstwein-Verköstigungen von Gärtnern aus der Region sowie ein großes Angebot an unterschiedlichsten Imbissen und Speisen.

Für diejenigen, die das Fest in vollen Zügen auskosten möchten, bietet Werder natürlich auch einige Übernachtungsmöglichkeiten. Das lohnt sich auch ohne Fest, weil die weitläufige Altstadt von Werder noch hinter jeder nächsten Ecke eine neue romantische Atmosphäre zaubert. Wer dann abends auf einem der Stege sitzt und dem Havelwasser zuhört, kann sich auch einmal in seinen Träumen verlieren. Unser Brand Manager schlief nach einem langen Foto-Tag auf dem Steg beinahe ein. Wir selbst hatten einfach, aber sehr liebevoll im Hotel zur Insel übernachtet. Sehr empfehlen können wir auch das leckere Brot und den Kaffee der Landbäckerei Kirstein direkt am Ende der Brücke, die auf die Werderaner Insel führt.

Für viele Ausflügler geht es mit dem Dampfer über die Seen und Havel zurück nach Potsdam. Die Fahrradmitnahme bei der Weißen Flotte Potsdam kostet 5,- Euro. Ein Zug fährt vom Bahnhof Werder am nördlichen Stadtrand.

Auch die Rundfahrt mit dem Rad ist möglich: Vom Bahnhof Werder geht es rechts über die Havelbrücke (leider musst du das Rad hier einmal rauf und einmal runter tragen) und dann auf der Straße nördlich vom Bahndamm in Richtung Golm. Das kleine Dorf beherbergt heute einen großen Campus der Universität Potsdam. Ein Radweg führt überdies direkt zum Neuen Palais am Schlosspark Sanssouci. Durch den Park darf man auf ausgeschilderten Routen mit dem Rad fahren. Der Rückweg auf dieser Strecke ist ab Werder noch einmal 15km lang.

Du planst, die Strecke oder einen Teil davon mit der gesamten Familie zu radeln? In unserem Ratgeber Fahrradfahren mit Kindern geben wir dir wichtige Hinweise, was du vor dem Start beachten solltest.

Diamant auf Reise Fahrradtour auf dem Zouma Deluxe+ Diamantrad Blog
Das Akku vom Diamant E-Bike Zouma Deluxe+ hält die Radtour von Potsdam nach Werder und zurück locker – Diamantrad Blog

Die Route zum Download

Heute braucht es kaum noch Karten aus Papier. Navigationsgeräte für Fahrräder, aber sogar Apps auf deinem Mobiltelefon können gpx-Dateien nutzen, um dir deine Route so bequem anzuzeigen wie im Auto. Damit du die Strecke einfach nachfahren kannst, findest du hier die Datei zum Download. Sie startet am Bahnhof in Potsdam, führt auf den Marktplatz von Werder und enthält auch den beschriebenen Rückweg über Golm und durch den Park Sanssouci.

> DIE ROUTE BEI KOMOOT ANSCHAUEN

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Das Rad für den Ausflug

Die Strecke ist flach. Prinzipiell eignet sich jedes Rad für diese Tour. Wir waren unterwegs mit dem Zing+, Zing Deluxe+ und Zouma Deluxe+. Ein aufgeladener Akku reicht auch bei voller Unterstützung für die ganze Strecke. Der Bosch Performance CX schenkt viel Schwung für die kleinen, kurzen Hügel am Schwielowsee. Auf dem Kopfsteinpflaster in Werder zahlen sich dann auch die breiten Reifen aus – vorher ist die Strecke fast durchgehend asphaltiert.

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In Deinem nächsten Urlaub möchtest Du mit dem Rad unterwegs sein? Dann haben wir eine ganze Reihe an Tipps und Vorschlägen für Dich, wo Du in Deutschland und Europa gut Fahrradfahren kannst. Auf unserer Übersichtsseite zu Radreisen findest Du Radschnellwege und Strecken-Inspirationen. Viel Spaß beim Erkunden!

Was brauche ich für eine Fahrradtour?

Auch für Tagestouren mit dem Rad lohnt sich ein wenig Vorbereitung. Dies ist eine kleine Gedächtnishilfe, was du für einen Ausflug mit dem Fahrrad brauchst:

  • Aufgeladene Akkus: Stelle sicher, dass dein E-Bike Akku komplett aufgeladen ist. Sonst kommst du nachher doch ins Strampeln. Das gleiche gilt übrigens auch für Smartphones. Es ist immer ratsam, auf Ausflügen ein Gerät mit GPS im Rucksack zu haben.
  • Wasser und Snacks: Wer sich bewegt, braucht Wasser. Damit du nicht dehydrierst, nimm lieber eine Flasche Wasser mehr mit als du denkst. Alternativ kannst du am Supermarkt in Caputh wieder auftanken. Je nach Länge der Tour lohnt es sich auch, etwas Essen vorzubereiten. Super zum Mitnehmen sind beispielsweise belegte Brote, Gemüsesticks, Salate und Nüsse.
  • Fahrradschloss: Für Pausen und Stopps zwischendurch ist es unerlässlich, Fahrradschlösser mitzunehmen (im Fall der Fälle empfehlen wir dir unseren Blogbeitrag “Fahrrad gestohlen: Was tun?”).
  • Sonnenschutz: Insbesondere im Sommer oder an sehr heißen Tagen musst du dich ausreichend vor der Sonne schützen. Beim Fahrradfahren in der prallen Sonne ohne Kopfbedeckung und Sonnencreme droht schneller als man ahnt ein Sonnenstich. Also: Haut gut eincremen und Helm aufsetzen!
  • Fahrrad Check-up: Bevor es losgeht, prüfe nochmal die Bremsen, Schaltung, Kette, Beleuchtung und Satteleinstellung. Unsere Übersichtsseite zur Fahrradreparatur und Fahrradwartung hilft dir da weiter.