Optimal integriert: Darum verlegen wir Züge und Leitungen im Rahmen

Optimal integriert: Darum verlegen wir Züge und Leitungen im Rahmen

Außenverlegt oder innenverlegt. Voll ins Cockpit integriert oder doch klassisch vor dem Lenker – bei der Zugführung und Leitungsverlegung scheiden sich bei Fahrrad-Fans nach wie vor die Geister. Und auch in der Branche. Hier erfahrt ihr, was wir von Diamant uns bei der Konstruktion unserer Räder gedacht haben.

Keine Frage, jede Art der Leitungsführung bietet Pluspunkte: Vollintegrierte Leitungen machen optisch einiges her, komplett außenverlegte Züge sind dafür einfach und schnell zu warten. Im Gegenzug muss man aber bei jeder Art der Zugverlegung auch die Minuspunkte in Kauf nehmen: Vollintegration bedeutet immer mehr Aufwand und Kosten beim Service und schränkt die Anpassbarkeit ein. Eine Außenverlegung ist anfälliger gegen Witterung und Fremdeinwirkung und sieht weniger aufgeräumt aus.

INNENVERLEGUNG IST GUT

Das Ziel unserer Entwicklung ist deshalb die goldene Mitte. In diesem Fall heißt das, den perfekten Mittelweg zwischen Kabelintegration im Rad und Nutzer-/Mechanikerfreundlichkeit in der Praxis zu finden. Konkreter: Wir wählen eine Innenverlegung der Züge und Leitungen dort, wo es Sinn macht.

Die Pluspunkte, die dafür sprechen, liegen beinahe auf der Hand:

  • Erheblich längere Wartungsintervalle dank höherem Schutz der Leitungen vor Korrosion und Dreck.
  • Weniger Service-Aufwand und Reparaturen von beschädigten Zügen und Leitungen, da sie im Rahmen verlegt nicht abknicken können. Das Abknicken geschieht gerne einmal beim Hängenbleiben (z.B. im engen Fahrradständer am Bahnhof). Auch in Folge eines Sturzes können freiliegende Zughüllen und Leitungen durch Abrieb oder gar Abriss beschädigt werden.

Apropos Abknicken: Ein hoher Fokus in der Entwicklung von Fahrradrahmen liegt bei Diamant außerdem darauf, Kanten oder potentielle Knickstellen in den Rahmen zu vermeiden. Insbesondere auch bei E-Bikes, wo es im Bereich des Motors bauartbedingt zu einigen Engstellen kommen kann.

Das alles geschieht bereits mit dem Blick auf die innenverlegte Zugführung und stellt schon im Designprozess sicher, dass sämtliche Leitungen und Züge auch im Rahmen lange halten. Und bei Bedarf trotz innenverlegter Züge einfach, schnell und ohne Beschädigung ausgetauscht werden können.

SINNVOLL INTEGRIERT IST BESSER

Sinnvolle Integration heißt nicht, jeden Zentimeter Leitung im Rahmen zu verstecken oder pauschal durch den Vorbau oder den Lenker zu verlegen. Das ist aufwändig in der Konstruktion und auch in Sachen Wartung nicht unbedingt „mechanikerfreundlich“. Im Rennradbereich macht das dennoch absolut Sinn, da sich freiliegende Kabel und Leitungen negativ auf die Aerodynamik auswirken, die Vollintegration ins Cockpit also echte Vorteile bietet.

Im Trekking®- und Citybike-Bereich bringt derartige Leitungsakrobatik jedoch keine Vorteile. Im Gegenteil – diese Vollintegration erschwert z. B. den Tausch auf einen besser zum Nutzer passenden Vorbau oder Lenker enorm. Und dann gilt unserer Auffassung für unsere Räder ganz klar: Ergonomie vor Aerodynamik. Zudem können sich durch die kleinräumig verborgenen Kabel auch Knickstellen ergeben. Das ist für ein konsequent als Sportgerät gepflegtes Rennrad sogar hinzunehmen, da es einer engmaschigen Wartung unterzogen wird. Für ein alltagstaugliches Fortbewegungsmittel aber ist es einfach etwas zu viel des Guten. Und: Die Kosten im Fall einer Reparatur steigen durch den damit verbundenen Mehraufwand bei der Demontage und Wiedermontage.

WO BEGINNT DIE INTEGRATION?

An vielen aktuellen Diamant City- und Trekking®Bikes (z. B. am Diamant 365) verschwinden sämtliche Leitungen direkt unterhalb des Vorbaus in den Fahrradrahmen. So kann das Cockpit individuell angepasst werden und sämtliche Kabel sind dennoch nur ein kurzes Stück frei geführt, danach kompakt, sicher und optisch ansprechend verlegt.

Diese Art der Leitungsverlegung ist konstruktions- oder kostenbedingt natürlich nicht immer möglich. Dann greifen unsere Ingenieure auf eine weitere, die beinahe „klassische“ interne Zugführung zurück: Dabei verschwinden die Leitungen und Kabel knapp hinter dem Steuerrohr im Unterrohr – und werden von dort zu Schaltwerk, Umwerfer, Bremse oder Rücklicht geführt. Kurz gesagt: Bis auf wenige Ausnahmen verlaufen bei fast allen Rädern die Leitungen immer durch das vordere Rahmendreieck. Die Zughalterungen an den Ein- und Ausgängen in den Rahmen und auch innerhalb des Rahmens sind zudem bei allen Diamant-Rädern so positioniert, dass eine parallele Führung und somit eine saubere Verlegung gegeben ist. Schließlich wollen wir nicht nur außen „Hui!“ liefern, sondern auch innen.